· 

Findungsworkshop Schulkonferenz

Liebe Schulgemeinschaft,

 

für mich stellt sich immer wieder die Frage, was wir unseren Schüler:innen hier an der Schule über den Unterricht hinaus vermitteln wollen. Umso mehr, wenn ich auf die Entwicklung der Welt schaue, auf die wir sie vorbereiten wollen. Die folgende Liste ist dabei sicher nicht abschließend:

  • Übernahme von Verantwortung
  • Fähigkeiten zur aktiven Gestaltung des eigenen Lebensumfelds
  • Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung
  • Demokratiefähigkeit
  • Empathischer und rücksichtsvoller Umgang miteinander, Auseinandersetzung mit abweichenden Meinungen

Diese Gedanken bestärken mich jedes Mal wieder, dass eine Einbindung der Schüler:innen in die Gestaltung unserer Schule essentiell ist, wenn wir unseren Bildungsauftrag erfüllen wollen. Genau das fordert letztlich auch der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention: Alter und Reife entsprechende Beteiligung.

 

Ebenso zentral ist die ehrliche und wirkungsvolle Einbindung der Eltern. Sie bilden die schützende Hülle um unsere Schule, vertreten die Interessen ihrer Kinder, sind essentieller Teil der Bildungspartnerschaft und ermöglichen durch ihren Einsatz und ihre finanzielle Unterstützung, dass wir Schule machen können.

 

Neben diesen Gründen, die für mich bereits ausreichen, fordert auch das Schulgesetz die Einrichtung einer sogenannten Schulkonferenz, in der Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen gemeinsam entscheiden. Sie ist ein zentrales Organ der Schule und Waldorfschulen benötigen etwas gleichwertiges. Im Vergleich zur Mitgliederversammlung (MV), die die Aufgabe des Schulträgers innehat, ist die Schulkonferenz ein Gremium, in dem über schulbezogene Aufgaben beraten wird. Besonders dabei ist, dass die drei genannten Parteien paritätisch besetzt sind und damit ein Austausch auf Augenhöhe möglich wird.

 

Am vergangenen Montag trafen sich Vertreter:innen der Schulmitwirkungsgremien Schüler:innen-Vertretung (SV), Elternvertreter:innen-Versammlung (EVV) und Kollegium mit Vertreter:innen der Schulführung und des Aufsichtsrats. Unser Ziel war, gemeinsam zu erarbeiten, wie so ein Gremium aussehen und was dessen Zweck sein könnte. Dabei wurde klar, dass wir keine institutionelle Hülse schaffen und sinnlos unsere Zeit absitzen wollen, sondern fruchtbar über Grenzen hinweg für die Schule zusammenarbeiten wollen. Es gibt viele Themen, die von solch einer Zusammenarbeit profitieren können.

 

Was uns allen wichtig war: Dieses Treffen hat nichts vorweggenommen. Wir werden die Gremien SV, EVV und Kollegium auf dem weiteren Weg eng einbeziehen und so zu einem Vorschlag für unsere Interpretation einer Schulkonferenz für die Gremienordnung kommen, der dann der MV vorgelegt wird.

 

Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten! Es hat mir große Freude gemacht, zu sehen, dass wir uns offen Neuem zuwenden können, mit großer gegenseitiger Wertschätzung.

 

Martin

Konrad

Kommentar schreiben

Kommentare: 0