„Man muss den [Kindern] die eigene Stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann. Alles ist austragen – und dann gebären.“ von Rainer Maria Rilke (Änderung durch den Autor)
Anfang des Monats hatte ich auch dieses Jahr wieder die Chance an der Arbeitswoche für GeschäftsführerInnen mit Michael Harslem teilnehmen zu können. Aus den fünf Tage intensiven und lehrreichen Austauschs nehme ich viel mit in den schulischen Alltag, für mich in meiner Rolle und für die Strukturen und Mechanismen unserer Schule. Es ist immer wieder hilfreich zu erfahren, wie sich andere Waldorfschulen den Herausforderungen unserer Zeit stellen.
Ein inhaltlicher Fokus lag auf Stress, der zu einem Dauerzustand wird, in unserer Gesellschaft, aber besonders auch in Schulen. Wie schaffen wir eine Umgebung, die dem oben genannten Zitat entspricht? Wie können wir als Schule zu einem Ort werden, in dem Schüler:innen stressfrei lernen können, begleitet von Pädagog:innen, die grundsätzlich in sich ruhen und diese wiederum gestützt werden von einer Verwaltung und einem Vorstand, die ihre Aufgaben als schaffbar erleben? Intensiv haben wir um diese Frage gerungen und vor allem darum, wie wir konkrete Veränderungen an unseren Schulen herbeiführen können. Eine einfache Lösung gibt es leider nicht. Wenngleich sie umso wichtiger wird, da die Kinder, die heute oftmals zu uns kommen, sie noch stärker benötigen als vor Jahren.
Eng damit zusammen hängt das Selbstverständnis der Lehrer:innenrolle. Bin ich verantwortlich für die Wissensvermittlung oder das Eröffnen von Wissensräumen und der Vermittlung der Fähigkeiten, sodass die Schüler:innen sich diese dann selbst erschließen können. Kann eine Fokussierung auf selbstverantwortliches Lernen den empfundenen Stress reduzieren?
Mit unserem Schulentwicklungsprozess sind wir auf einem guten Weg. Davon bin ich weiter überzeugt. Es wird nur Schritt für Schritt gehen.
Herzliche Grüße
Martin
Konrad
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