Wo steht der junge Mensch am Ende seiner zwölfjährigen Schulzeit, in der er sich auf eine individuelle und gleichzeitig gemeinsame Reise begeben hat, um zu sich selbst und zu seinem Platz in der Welt zu finden?
Der Abschluss der Waldorfschule mit seinen umfassenden Projekten gibt Aufschluss über diese individuelle Entwicklung – über die schulischen Leistungen hinaus.
Eine Besonderheit unserer Oberstufenzeit und ein Alleinstellungsmerkmal in der Bonner Schullandschaft sind die drei großen Berufsorientierungspraktika in den Klassen 9 bis 11 sowie die intensiven Projekte in Klasse 11 und 12, die den Schülerinnen und Schülern Orientierung bieten und weitere Entwicklungsschübe ermöglichen.
Werden die Praktika und Projekte der Oberstufe vollständig absolviert und als vollgültig anerkannt und werden die Teilnahme und die Auseinandersetzung mit den dabei gemachten Erfahrungen jeweils durch einen Kompetenznachweis dokumentiert, dann erhalten die Schülerinnen und Schüler am Ende der 12. Klasse das Zertifikat des sogenannten Waldorfschulabschlusses.
Zum Waldorfschulabschluss gehören folgende Praktika und Projekte:
Kompetenznachweise und Abschlussportfolio
Um diese Praktika und Projekte angemessen zu dokumentieren und auch um die individuellen Lern- und Entwicklungsschritte der Schülerinnen und Schüler deutlich aufzuzeigen, haben wir uns für die Form der Kompetenznachweise entschieden, bei denen die Rückblicke und die Selbstreflexionen der Schüler jeweils im Mittelpunkt stehen.
Der Kompetenznachweis enthält jeweils einen allgemeinen Teil, der über die Art und Dauer des Praktikums/Projektes informiert. Dann folgt der ausführliche Teil des Rückblicks und der Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler, in dem sie ihre Tätigkeiten und Aufgaben genauer erläutern und auch reflektieren, was ihnen leichtfiel, welche Herausforderungen es gab, welche Entwicklungsschritte sie gemacht haben, welche Kompetenzen sie errungen haben.
Im abschließenden dritten Teil bestätigt die betreuende Lehrkraft die Worte der Schülerin oder des Schülers, drückt ggf. ihre Wertschätzung für das Geleistete aus und erkennt die Vollgültigkeit des Praktikums oder des Projektes an. Dieser dritte Teil darf kurz gehalten sein.
Auch weitere durchgeführte Projekte wie ein individuelles Auslandspraktikum, ein selbständiger Schüleraustausch, die Arbeit als Schulsprecher:in oder die Mitorganisation der Oberstufentage können mithilfe eines Kompetenznachweises anschaulich und aussagekräftig dokumentiert werden. Dabei beschreiben die Schülerin oder der Schüler selber die Zeit ihres individuellen Projektes sowie die dabei gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse bis hin zu einem eigenen, zusammenfassenden Resümee. So wird das Einschätzen und das Reflektieren des eigenen Handelns in die eigenen Hände genommen und mithin der Schritt von einer Fremdbeurteilung hin zu einer Selbstbeurteilung vollzogen.
All die erstellten Kompetenznachweise bilden das Abschlussportfolio und dokumentieren wirklich authentisch und lebensvoll den Entwicklungsstand und die Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Sie finden abschließend ihren Platz in einer eigenen, wertigen Mappe, die den Schülerinnen und Schülern zusammen mit dem Waldorfschulabschluss als Geschenk überreicht wird.
Beispiel eines Kompetenznachweises zum Theaterprojekt der 12. Klasse: